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Erste Duisburger Nacht der Lichter zog viele Besucher an

Foto: Andreas Reinsch
Foto: Andreas Reinsch

Zu gemeinsamem Singen und Beten bei stimmungsvollem Kerzenschein hatten sieben Taizégruppen aus evangelischen und katholischen Gemeinden in Duisburg eingeladen. Die Idee zur ersten Nacht der Lichter entstand in der Karmelgemeinde, wo Peter Jäger im Leitungsteam für die Liturgie zuständig ist. Bisher mussten Duisburger Christen nach St. Agnes in Köln fahren, um so ein feierliches Abendgebet zu erleben, wie es am Sitz des ökumenischen Männerordens im kleinen Dorf Taizé im Burgund als Wochenhöhepunkt und Hinweis auf das Ostergeschehen gefeiert wird.

 

„Wir haben im Vorbereitungskreis länger überlegt, welche Kirche in Frage kommt, sie sollte zentral liegen, groß genug sein und auch die Parkplatzsituation spielte eine Rolle“, berichtete Pastoralassistentin Ingrid Jungsbluth. Die Überlegungen führten das zehnköpfige Vorbereitungsteam aus Gemeinden zwischen Ungelsheim, Homberg und Walsum in die katholische Kirche St. Ludger am Neudorfer Markt. Dort begrüßt Jäger die Neuankömmlinge, die alle eine dünne Kerze in die Hand bekommen. Die Lichter am Altar und außen an den Bankreihen brennen schon. Veronika Reiners, die in der Taizégruppe in Wanheimerort aktiv ist, hat das Zählen der Besucher aufgegeben. Die große Kirche füllt sich zusehends, geschätzte 300 Besucher sind gekommen. „Damit haben wir wirklich nicht gerechnet beim ersten Mal“, freut sich Reiners.

 

„Ich bin vor allem wegen der Lieder hier, dabei kann man so wunderbar runterkommen und sich entspannen, solche Angebote gibt es viel zu wenige“, findet Besucherin Karin Feldkamp. Dieser Abend hält 13 Hymnen für sie bereit und bietet ihr auf jeden  Fall genug Gelegenheit zum Singen. „Hat nicht Martin Luther gesagt, wer singt, der betet doppelt?“ fragt sich Jungsbluth. Die anderen Mitarbeiterinnen aus dem Vorbereitungsteam nicken. Ihnen allen gefällt der Anstoß zum einfachen Leben, den man sich mit einer Jugendgruppe in Taizé abholen kann. „Da steht man auch mal nach dem Mittagessen vom Boden auf und ist nicht wirklich satt geworden. Das ist für die Jugendlichen aus den Industrieländern eine ganz neue Erfahrung“, erinnert sich Jungsbluth, die in der Karmelgemeinde die Kinder-und Jugendarbeit verantwortet.

 

Einfachheit, Gemeinschaft und Stille, das spiegelt sich im Abendgebet der Kerzen. Die getragenen Gesänge mit den vielen Wiederholungen, die Weitergabe des Lichtes, das durch die Bankreihen wandert und die Zeit der Stille, die den Kern jeder Taizéliturgie bildet, tun auch in Duisburg ihre Wirkung, genau wie in Taizé. Dort endet die Samstagnacht der Lichter stets mit einem offenen Singen, das bis in die Nacht dauern kann. In St. Ludger stehen Zitronentee und Honigkuchen für die bereit, die nach dem Gebet noch zum Gespräch bleiben wollen. Dass bis in die tiefe Nacht weitergesungen wird, ist eher unwahrscheinlich. Die Besucher in Neudorf sind mehrheitlich zwei Generationen älter, als die jugendlichen Besucher in Taizé.


Text: Sabine Merkelt-Rahm


Impressionen von der "Nacht der Lichter"

2. Februar 2020 in der Karmelkirche

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Kommentare: 2
  • #1

    Rita Osowski (Montag, 03 Februar 2020 21:55)

    Die Nacht der Lichter war in St. Ludger, Duisburg--Neudorf, nicht in der Karmelkirche

  • #2

    Marion Speil (Freitag, 27 Oktober 2023 19:26)

    Die Nacht der Lichter war so schön! Wann wird es wieder so eine Veranstaltung geben?