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Ein Abend zu Judas' Largo

Cellist Ludger Schmidt verbindet eigene Werke über eine der berühmtesten Personen der Bibel mit barocken Meisterwerken

Foto: Ernst Luk
Foto: Ernst Luk

Am Freitag, 14. April, 20 Uhr ist Ludger Schmidt wieder zu Gast bei der beliebten Abendmusik in St. Ludger am Ludgeriplatz. Der Cellist bringt verschiedene Sätze barocker Cellosuiten von Bach, Vivaldi und Corelli zu Gehör und verbindet sie mit eigenen Werken. Im  Mittelpunkt steht dabei die biblische Figur des Judas Ischariot.

 

"Das Programm Judas’ Largo ist der heutigen Zeit gewidmet", erklärt Ludger Schmidt in einer Pressemeldung und führt weiter aus: "Ein brutaler Krieg wütet in Europa, überdies schlittern wir zunehmend in eine Klimakatastrophe, deren Auswirkungen wir heute nur erahnen können. Der Gedanke an ein gemeinsames Europa und somit ein gemeinsames Angehen dieser Probleme wird durch die neusten Entwicklungen getrübt. Zeit, inne zu halten, die eigene Komfortzone wahrzunehmen und sich auf Gemeinsamkeiten zu besinnen, um im humanistischen Sinne gegenzusteuern."

 

Die Person Judas Ischariots ist das Sinnbild für Verrat. Aber ist es nicht gerade seinem Verbrechen zu verdanken, dass Jesus sein Heilswerk am Kreuz überhaupt erfüllen konnte? Basiert nicht die christliche Hoffnung letztlich auf seinem Verrat? Ist nicht gerade durch den Verbrecher der göttliche Plan umgesetzt worden: die Erlösung der Menschheit durch das Opfer des Sohnes? Diese Frage anhand des Textes "Die Verteidigungsrede des Judas Ischariot" von Walter Jens animierte und inspirierte Ludger Schmidt zu seiner klangatmosphärischen Komposition: "Judas". Diese wird unter anderem verwoben mit Auszügen aus den Cellosuiten von J.S. Bach, welche als Meilenstein und unerreichter Höhepunkt der Sololiteratur für Violoncello gelten. Auch Stücke aus der italienischen Tradition werden zu erleben sein: Schmidt interpretiert auch Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli. Die barocken Klänge bilden einen spannenden Kontrast zu Schmidts eigenen Werken, bei denen er subtile elektronische Modulationen vornimmt und so eine sphärische, fast bildlich wahrzunehmende Musik erschafft.

 

Der Eintritt ist frei, um Spenden für den Künstler wird gebeten.

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