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Freiheit Macht Verantwortung – Religionskurse gestalten ökumenischen Gedenkgottesdienst

Schülerinnen und Schüler des Landfermann-Gymnasiums haben am 29. Januar, zwei Tage nach dem internationalen Holocaustgedenktag, in der Duisburger Salvatorkirche maßgeblich zu einem wirklich bewegenden ökumenischen Gottesdienst beigetragen. Die Religionskurse der neunten Klassen hatten sich mit ihren Lehrkräften Ursula Müller und Dominik Martini im Vorfeld intensiv der Frage gewidmet, wie die drei Begriffe Freiheit, Macht und Verantwortung vor dem Hintergrund der Shoa zueinander stehen. Und wie sie heute für jeden Einzelnen in Beziehung zu setzen sind.

 

Interviews mit Lehrenden und Lernenden, Biographiearbeit über Zeitzeugen des Naziregimes und Reflektionen des eigenen Standpunktes gehörten dabei zu ihren Vorarbeiten. Im Gottesdienst unter Leitung von Pfarrerin Sarah Süselbeck hörten die Schülerinnen und Schüler sowie die Gemeinde das von Stadtdechant Roland Winkelmann vorgetragene Schuldbekenntnis: „Wir haben unfassbares Grauen über unsere jüdischen Mitmenschen gebracht“. Anschließend sang der jüdische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (CJZ) Duisburg-Mülheim-Oberhausen, Rainer L. Hoffmann, die Worte aus dem 118. Psalm auf Hebräisch: „Der Herr hat mich hart gezüchtigt, doch er hat mich nicht dem Tod übergeben. Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken.“ Die deutsche Übersetzung las Superintendent Christoph Urban.

 

Zitate aus den Interviews, die die Religionskursteilnehmenden mit vielen Mitschülern geführt hatten, klangen aus einem Lautsprecher. „Freiheit ist, wenn man über sich selber bestimmen kann“, „Macht haben die Menschen, die über andere bestimmen können“, „Wenn du über andere entscheidest, bist du verantwortlich dafür, deren Wohlergehen zu beachten“. Die Schülerinnen und Schüler stellten sich vor dem Altar auf und lasen in der alten Stadtkirche ihre selbst verfassten, biografischen Texte. Ihr Ernst bei der Sache und ihre hohe Konzentration machten großen Eindruck auf die Gemeinde, die gerne öfter solche besonderen Gottesdienste mit Jugendbeteiligung hätte.

 

Eingeladen zu dem Gottesdienst hatten die Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit Duisburg-Mülheim-Oberhausen e.V., der Evangelische Kirchenkreis Duisburg, die Katholische Kirche Duisburg, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage in Duisburg und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).

 

Text: Sabine Merkelt-Rahm

Fotos: Bartosz Galus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Anhang senden wir Ihnen drei Bilder vom Gottesdienst zur honorarfreien Verwendung (Foto: Bartosz Galus). Eines zeigt Mitwirkende des Gottesdienstes vor dem Gedenkfenster in der Duisburger Salvatorkirche, das andere zeigt Schülerinnen und Schüler, die den Gottesdienst mitgestalteten.

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