Herz Jesu in Meiderich gehört nun Familie syrisch-orthodoxer Christen

Seit dem 27. September 2020 werden in der Herzu-Jesu Kirche auf der Brückelstraße in Meiderich keine katholischen Gottesdienste mehr gefeiert. Ein Erhalt wäre für die Pfarrei St. Michael wirtschaftlich nicht mehr tragbar gewesen. Gebetet und Gottesdienst gefeiert wird in der Kirche aber nach wie vor. Denn jetzt ist Eigentümerin des Gebäudeensembles von Kirche und Gemeindeheim die syrisch-orthodoxe Familie Afrem-Barsom vom Kinder- und Jugendverein „Suryoye Ruhrgebiet e.V.“. Diesem Verein waren Kirche und Gemeindeheim bereits seit 2019 per Mietvertrag überlassen worden. Und seitdem kümmern sich Familie Afrem-Barsom sowie andere Vereinsmitglieder darum, dass die Kirche auch weiterhin als christliches Gotteshaus genutzt wird.

Perspektivisch besteht der Wunsch, dass man hier künftig als syrisch-orthodoxe Kirchengemeinde „St. Schmuni (auf Deutsch Felizitas) und St. Barbara e.V.“ zusammenkommen kann. Das geht aber erst, wenn der zuständige Bischof der deutschen Syrisch-Orthodoxen Erzdiözese, Philoxenos Mattias Nayis, die Gemeinde anerkennt und einen Pfarrer entsendet. Und darauf wartet die Kirchengemeinde nun schon seit acht Jahren. Deshalb hat man für die Übergangszeit nun erst einmal Priester der Katholisch-Apostolischen Kirche Europa gebeten, in Herz Jesu sonntags ökumenische Gottesdienste zu feiern, die auch die Gemeindemitglieder der noch nicht offiziell anerkannten syrisch-orthodoxen Gemeinde mitfeiern können. Ein Gottesdienst unter Leitung von Erzbischof Gino Collica der Katholisch-Apostolischen Kirche findet derzeit um 11 Uhr auf Deutsch und Aramäisch statt, ein weiterer wird um 14 Uhr von Pfarrer Gökmen Goral – ebenfalls von der Katholisch-Apostolischen Kirche – auf türkisch gefeiert.