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125 Jahre St. Hildegardis-Gymnasium

Gefeierte wurde bei einem großen Schulfest mit fast Zweitausend Gästen

Foto: Jens Nürnberge l  St. Hildegardis Gymnasium
Foto: Jens Nürnberge l St. Hildegardis Gymnasium

In der Aula rezitierte Schwester Lydia Stritzl (OSB) auf Lateinisch Gesänge der Heiligen Hildegard, draußen auf der Bühne tanzten Schülerinnen zu Cotton Eye Joe. Diese Momentaufnahme gibt gut den Geist des Schulfestes am 23. September anlässlich des 125jährigen Bestehens der Schule wieder: bunt, fröhlich und abwechslungsreich!

 

Der Auftakt zu den Feierlichkeiten war ein sportlicher: bei Sonnenschein liefen alle Schüler*innen vom Jahrgang fünf bis zur Q2 zusammen mit Pater Tobias Breer aus der Abtei Hamborn im Stadion Wedau für den guten Zweck. Der sogenannte Marathonpater sammelt Geld zugunsten bedürftiger Familien in Duisburg. Jede Runde, die die Schüler*innen liefen, konnte dabei durch Sponsoren honoriert werden. Sicher war manch eine/r der Spender*innen anschließend davon überrascht, dass auf einigen Stempelkarten am Schluss 40 Runden und mehr eingetragen waren.

 

Der strahlende Sonnenschein setzte sich auch am Samstag fort, als Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck mit der versammelten Schulgemeinschaft und zahlreichen Gästen die heilige Messe feierte. Ausgehend vom Schulmotto „Sci vias!“ (Wisse die Wege!) ging der Bischof in seiner Predigt auf Leben, Werk und Bedeutung der Heiligen Hildegard von Bingen ein, „(…) einer Prophetin, die aufweckt, ermuntert, provoziert und niemanden mehr loslässt.“

Bischof Overbeck feierte den festlichen Open-Air Gottesdienst gemeinsam mit dem ehemaligen Schulseelsorger Pfarrer Werner Goeke. Foto: Jens Nürnberger  l  St. Hildegardis Gymnasium
Bischof Overbeck feierte den festlichen Open-Air Gottesdienst gemeinsam mit dem ehemaligen Schulseelsorger Pfarrer Werner Goeke. Foto: Jens Nürnberger l St. Hildegardis Gymnasium

Untermalt wurde der feierliche Gottesdienst durch das musikalische Programm. Hier gab es eine Weltpremiere: Anlässlich des Jubiläums entstand in Zusammenarbeit vieler kreativer Köpfe mit Unterstützung der Musikschule ein Schulsong. Besonders beim Refrain war allen Anwesenden die ausgelassene Stimmung und die Freude anzumerken und die Nachbarn der Schule wunderten sich sicher über die Lautstärke, in der alle skandierten „S-H-G; 125 Jahre …“

 

Dem Live-Stream des Gottesdienstes folgten sogar Ehemalige auf Hawaii und in Kanada! Als Ehrengast anwesend war der langjährige Schulseelsorger Pfarrer Werner Goeke. Der heute 92jährige war von 1960 bis 1980 am SHG tätig. Zusammen mit dem Bischof feierte er die Messe.

 

Das Programm in den Klassenräumen, auf den Schulhöfen und in der Aula bot etwas für jeden Geschmack, ob für Jung oder Alt. Wer wollte, konnte sich schminken lassen, Armbänder flechten, dem Schulhund Piet begegnen, Duftsäckchen nähen, lernen wie man Sushi macht, in der Mini-Disco tanzen oder auf Bobby Cars über den Schulhof düsen - um nur einige Punkte zu nennen.

 

Für diejenigen, die es ruhiger mochten, war auch gesorgt. In vier eingerichteten Cafés - versorgt mit über 200 Kuchenspenden der Elternschaft und betreut durch Lehrer*innen und die Oberstufe - konnte man ins Gespräch kommen, auf dem Schulhof der Aufführung der Streicherklasse Jahrgang 6 lauschen oder dem Vortrag der Hildegardis Expertin Schwester Lydia Stritzl (OSB) aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen folgen, die über die heilige Schulpatronin referierte. In der Eingangshalle informierte eine kleine Ausstellung über die ereignisreichen 125 Jahre der Schulgeschichte. Neben einem Zeugnis aus dem Jahr 1937, das eine 95 Jahre alte ehemalige Schülerin für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hatte, war ein Wanderstock zu bewundern, den der ehemalige Bundespräsident Karl Carstens der Schule 1983 anlässlich eines Charity-Walks geschenkt hatte.

 

Für die vielen ehemaligen Schülerinnen, die zum Teil aus der ganzen Republik anreisten, war die Aufführung eines Filmes ein Highlight. Dieser Schatz war bei der Vorbereitung des Festes im Schularchiv aufgetaucht. Die drei Super-Acht-Filmrollen unbekannten Inhaltes gaben erst nach der Digitalisierung ihr Geheimnis preis. Auf ihnen war der Abriss des alten Schulgebäudes (1970) und der Bau des aktuellen Gebäudes festgehalten. Besonders spannend für die Ehemaligen waren die Aufnahmen der Schülerinnen und der Lehrkräfte. Ein großes Hallo brach aus, als der Gold-Abiturjahrgang seinen alten Klassenlehrer im Film entdeckte.

 

Als sich gegen 17:00 Uhr langsam die Gänge, Klassen und Plätze der Schule leerten, waren sich alle einig - wir freuen uns schon auf das 150jährige Jubiläum.

 

Text: Dr. Jens Nürnberger

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