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„Ich war immer sehr privilegiert“

Olaf Meier blickt zurück auf fast 27 Jahre Leitung der Telefonseelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen

Foto: Rolf Schotsch l ev. Kirchenkreis Duisburg
Foto: Rolf Schotsch l ev. Kirchenkreis Duisburg

Ende September geht Olaf Meier, seit fast 27 Jahren Leiter der ökumenischen Telefonseelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen, in den Ruhestand. Vorher hat er sich aber noch die Zeit genommen, in „Kirche findet STADT“, dem Podcast der katholischen Kirche in Duisburg, ausführlich auf die vielfältigen Erfahrungen, Beobachtungen und Erkenntnisse seines Berufslebens zurückzublicken. Resümee des ehemaligen Priesters, Psychologen und Gesprächstherapeuten Olaf Meier: „Ich war immer sehr privilegiert. All die Jahre mit so hochmotivierten Kolleginnen und Kollegen im Haupt- und Ehrenamt zusammenarbeiten zu dürfen, das war und ist mein größter Schatz.“

 

Olaf Meier gegenüber saßen bei diesem gut 35-minütigen und vielfach sehr humorvollen Gespräch die Presseverantwortlichen der beiden großen christlichen Kirchen Duisburgs, Rolf Schotsch vom evangelischen Kirchenkreis und Eva Wieczorek-Traut von der katholischen Stadtkirche. Das Interview ist ab sofort unter dem Titel „Olaf Meier blickt zurück“ auf Podigee (https://stadtkirche-duisburg.podigee.io/) sowie vielen anderen Plattformen wie Spotify, Deezer und Google Podcasts abrufbar.


Mehr als 14 Tausend Seelsorgegespräche pro Jahr

Die ökumenische Telefonseelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen gibt es seit fast 50 Jahren. Die Zahl der Seelsorgegespräche am Telefon lag im vergangenen Jahr bei über 14 Tausend Anrufen, erzählt Olaf Meier im Interview. Was ihm ganz wichtig ist: Die Telefonseelsorge ist immer besetzt. Jeden Tag und jede Nacht. „Bei uns ist das Licht immer an“, so Olaf Meier

 

Und er erzählt im Podcast von dem großen Engagement der gut 130 ehrenamtlichen Telefonseelsorgerinnen und -seelsorger, die hier Dienst tun. Er selbst bezeichnet sich und seine beiden Mitarbeitenden im Hauptamt dabei als „Dienstleister für unsere Mitarbeiter. Die Ehrenamtlichen sind nicht unsere Helfer. Sie sind die Seelsorger. Und wir sind die Seelsorgenden der Seelsorger.“ Angesprochen darauf, in welchen Lebenskrisen die Menschen sich vermehrt an die Telefonseelsorge wenden, berichtet er: „Vor 20 Jahren war ein Hauptthema der Anrufenden Schwierigkeiten in Beziehungen, heute sind es fehlende Beziehungen. Die Einsamkeit der Menschen nimmt zu.“

Auch E-Mail und Chatseelsorge auf dem Vormarsch

Neben der Seelsorge am Telefon erreichen die Telefonseelsorge aber auch viele Anliegen per E-Mail oder Chat. Im vergangenen Jahr waren das im Bereich Duisburg Mülheim Oberhausen 774 Mails. Hinzu kommen jährlich zwischen 250 und fast 400 einstündige Gespräche per Chat. Hierzu heißt es im Jahresbericht 2022: „Telefonseelsorge tut gut daran, die Internetarbeit in Mail und Chat auszubauen, um anschlussfähig zu bleiben für die Kommunikationswege, welche die junge Generation für ihre Anliegen wählt“. Olaf Meier betont im Podcast aber auch: „Das Telefon wird immer wichtig bleiben. Aber wir sind gut beraten, auf allen Kanälen präsent zu bleiben.“

Beide Kirchen teilen sich die Finanzierung seit fast 50 Jahren

Auch die Finanzierung der Telefonseelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen ist im Podcast ein Thema. Denn, was viele nicht wissen, dieses wichtige seelsorgerische Angebot wird bis heute gemeinsam von katholischer und evangelischer Kirche finanziert. Zusätzlich sorgt seit mehr als zwei Jahrzehnten auch noch ein Förderkreis dafür, dass immer genug finanzieller Spielraum dafür ist, um die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf hohem fachlichen Niveau durch Schulungen und Supervision in ihrer Arbeit zu unterstützen. „Daran dürfen wir nicht sparen“, betont Olaf Meier im Interview.