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Pfarrei St. Judas Thaddäus nimmt Abschied von St. Joseph

Nach dem letzten Gottesdienst erwartet die Gäste ein Empfang in und vor der Kirche

Foto: Bernd Messing
Foto: Bernd Messing

Lange angekündigt, wird es für die katholische Kirche St. Joseph in Wedau nun ernst. Am 26. September heißt es für die Gemeinde Abschied nehmen von ihrer Kirche. Denn an diesem Tag soll der letzte Gottesdienst gefeiert und St. Joseph in einem sogenannten Profanierungsakt entweiht werden.


Anschließend macht sich eine Delegation, angeführt von Generalvikar Klaus Pfeffer und Pfarrer Roland Winkelmann, mit dem Allerheiligsten sowie der Josephsfigur auf den Weg nach St. Raphael in Bissingheim. Dort wird beides künftig aufbewahrt und dort wird auch die neue spirituelle Heimat all derjenigen sein, die die Kirche St. Joseph besucht haben. Alle anderen liturgischen Geräte und Einrichtungsgegenstände der Kirche werden wahrscheinlich gemeinsam an einem anderen Bestimmungsort weiter verwendet werden können.


Mit der Kirchenschließung endet auch die 100-jährige Geschichte der katholischen Kirche in Wedau. Auch das soll Thema rund um den Abschied vom Kirchenstandort sein. Deshalb soll im Anschluss an den Gottesdienst im Rahmen eines Empfangs in und vor der Kirche auch an „100 Jahre katholische Kirche in Wedau“ erinnert werden. Die Ehrengäste, Kirchenbesucher und Freunde erwartet unter anderem eine Fotoausstellung aus den vergangenen Jahrzehnten mit Bildern der alten Josephskirche und dem Neubau aus dem Jahr 1963, der ja nun auch schon bald wieder Geschichte sein wird. Denn das nach dem 26. September „profane“ Gebäude soll künftig einer Wohnbebauung weichen.

Abschied, Trauer und Neubeginn gehen Hand in Hand

Die Schließung einer Kirche ist immer auch mit einem gehörigen Maß an Trauerarbeit der langjährigen Kirchenbesucher verbunden. Das ist und war auch in St. Joseph nicht anders. Vielen Gemeindemitgliedern fällt der Abschied und die Umstellung auf das Neue, was sie in Bissingheim erwarten wird, schwer. Sie wurden damit in der Pfarrei St. Judas Thaddäus aber nicht allein gelassen.


Schon seit Anfang August bereicherten Menschen aus den anderen katholischen Kirchen im Duisburger Süden die sonntäglichen Gottesdienste in St. Joseph mit besonderen Wortbeiträgen, Altardiensten, Gesängen oder kleinen Gesten des Trostes während oder nach dem Gottesdienst. „Es war schön zu beobachten, wie groß der Zusammenhalt der Menschen in unserer Pfarrei ist und wie sie sich gegenseitig stärken und Hoffnung geben“, betont Pfarrer Roland Winkelmann im Rückblick. Für die Zukunft wünscht er sich, dass es den Wedauer Katholiken bei aller Trauer gelingen wird, den nun notwendigen Neuanfang auch als Chance zu begreifen. Denn, so Pfarrer Winkelmann, „in jedem Ende steckt auch ein Anfang“.