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Duisburger beteten gemeinsam für den Frieden

Friedensgebet nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine fand großen Anklang

Foto:  Bartosz Galus
Foto: Bartosz Galus

Das rasch organisierte, ökumenische Friedensgebet, zu dem der Evangelische Kirchenkreis gemeinsam mit dem Katholischen Stadtdekanat am Freitagabend in die Salvatorkirche eingeladen hat, fand großen Anklang bei den Duisburgern. 120 Duisburger folgten der Einladung, angesichts des russischen Einmarsches in die Ukraine gemeinsam um Frieden zu beten und Lichter der Trauer, aber auch der Hoffnung anzuzünden.

 

Einige BesucherInnen hatten ihre kleinen Kinder und Enkelkinder mit in die alte Stadtkirche gebracht, für die man sich besonders dringlich um den Frieden auf der Welt bemühen muss. „Ich erinnere mich noch gut an Bomben, Trümmer Angst und Hunger nach dem zweiten Weltkrieg, ich möchte nicht, dass meine Urenkelin so etwas auch erleben muss“, erklärte eine alte Dame sichtlich geschockt, von den Ereignissen. „Dieser Krieg geht uns unglaublich nahe“, stellte auch der Superintendent Dr. Christoph Urban in seiner Predigt fest, „man hatte doch gedacht, wir wären irgendwie weiter, siebenundsiebzig Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs.“ Es erschrecke vor allem die Aggression, die Planhaftigkeit des Überfalls und der Völkerrechtsbruch mit Ansage. Stadtdechant Pfarrer Roland Winkelmann las aus dem 85. Psalm: `Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet, dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, auf dass sie nicht in Torheit geraten. ` „Russland spielt mit einem infernalischen Feuer“, betonte er den Ernst der politischen Lage.

Auch Oberbürgermeister Sören Link war gekommen und sprach Fürbitte

Auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (r.) war zum Friedensgebet gekommen und sprach eine Fürbitte. Neben ihm Stadtdechant Roland Winkelmann (Mitte) und Superintendent Dr. Christoph Urban  l  Foto: Bartosz Galus
Auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (r.) war zum Friedensgebet gekommen und sprach eine Fürbitte. Neben ihm Stadtdechant Roland Winkelmann (Mitte) und Superintendent Dr. Christoph Urban l Foto: Bartosz Galus

Am gemeinsamen Gebet um Frieden nahm auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link mit einer Fürbitte teil. „Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden, dies ist der erste völkerrechtswidrige Angriffskrieg seit 1939. Wir spüren unsere Ohnmacht;“ sagte Link. Er bat Gott um Hilfe dabei „unbeirrt, mutig und besonnen unseren Weg weiter zu gehen.“ „Heiliger Geist, lass unseren Ruf nach Frieden nicht verstummen und lass uns Kriegsflüchtlinge in Barmherzigkeit aufnehmen“, bat Urban. Und Winkelmann bat um Mut, Einsicht und Demut für alle, „die der Waffengewalt Einhalt gebieten können.“

 

Die Duisburger zündeten nach dem offiziellen Teil des Friedensgebetes noch viele Kerzen an und standen noch länger in Gesprächen beisammen. „Die Leute haben sich tatsächlich reihenweise bei uns für diese Möglichkeit zum gemeinsamen Gebet bedankt, das war offenbar vielen ein großes Bedürfnis“, stellten Urban und Winkelmann beim Ausgang fest.

 

 

Text: Sabine Merkelt-Rahm


Interview von Studio 47 mit Roland Winkelmann und Dr. Christoph Urban


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